Christian Griss setzt sich für die Allianz ein.
Schweiz

Basler Synode sagt definitiv Ja zur Allianz Gleichwürdig Katholisch

Die katholische Kirche Basel-Stadt unterstützt definitiv die reformorientierte kirchliche Allianz Gleichwürdig Katholisch. Auch finanziell. Damit setze sie «ein deutliches Zeichen für eine gleichberechtigte, gerechte, solidarische und demokratische Kirche und Gesellschaft», sagt Kirchenratspräsident Christian Griss.

Regula Pfeifer

Den Entscheid für die Allianz Gleichwürdig Katholisch fällten die Basler Synodalen am Dienstag «mit grossem Mehr», heisst es in der Mitteilung. Die 29 Delegierten der Römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt (RKK Basel-Stadt) tagten im Pfarreisaal von Allerheiligen in Basel.

«Wir sind bereit für Veränderungen.»

Christian Griss, Kirchenratspräsident RKK Basel-Stadt

Kirchenratspräsident Christian Griss sagt auf Anfrage von kath.ch: «Mit unserem Anschluss an die Allianz Gleichwürdig Katholisch, der mit grossem Mehr an der Frühjahrssynode gutgeheissen wurde, zeigen wir: Wir sind bereit für Veränderungen und setzen ein deutliches Zeichen für eine gleichberechtigte, gerechte, solidarische und demokratische Kirche und Gesellschaft.»

Offen für Erwartungen von Mitgliedern und Mitarbeitenden

Die Basler Kirche stehe als Glaubensgemeinschaft und öffentlich-rechtliche Organisation zu ihren Grundsätzen. Sie gehe aber auch «mit der Zeit». Dies, indem sie sich «den Erwartungen und Bedürfnissen» der eigenen Mitglieder und Mitarbeitenden stelle, so Griss. Gleichzeitig achte die Kirche auch auf ihr Verhalten in der Gesellschaft und entwickle sich weiter.

Die Synodalen haben den Anschluss an di Allianz Gleichwürdig Katholisch beschlossen.
Die Synodalen haben den Anschluss an di Allianz Gleichwürdig Katholisch beschlossen.

Beim Entscheid gab es auch kritische Stimmen. So sei teilweise die Art und Weise, wie die Allianz auftrete, kritisiert worden, sagt Sprecherin Anna Wegelin gegenüber kath.ch. Bereits in der Synodensitzung im letzten November war der Beitritt zur Allianz Gleichwürdig Katholisch «eingehend und kontrovers diskutiert worden», wie es in jener Mitteilung heisst.

2014 Gleichstellungsinitiative angenommen

Damals überwog in der Abstimmung bereits das Ja. Die Befürwortenden argumentierten demnach mit der «Investition in die Zukunft» und einem «Hoffnungszeichen für junge Menschen». Entscheidend war wohl auch, dass bereits 2014 in beiden Basel knapp 90 Prozent der Kirchenmitglieder für die Initiative kirchliche Gleichstellung gestimmt hatten.

Die "Kirchliche Gleichstellungsinitiative" in den Basler Kantonalkirchen von 2012 führte zu einem Verfassungsartikel.
Die "Kirchliche Gleichstellungsinitiative" in den Basler Kantonalkirchen von 2012 führte zu einem Verfassungsartikel.

Mit dem Ja zur Allianz Gleichwürdig Katholisch verpflichtet sich die Basler Kirche, für die Jahre 2024 bis 2026 jährlich 1000 Franken an die Allianz zu überweisen. Und die RKK Basel-Stadt schliesst sich offiziell der Trägerorganisation der Allianz an.

Eigenverantwortliche Umsetzung in den Pfarreien

«Wie die einzelnen Pfarreien im Pastoralraum Basel-Stadt ‹Gleichwürdig Katholisch› am Ende praktizieren, liegt – gemäss unserem bewährten, gut schweizerischen föderalistischen System – weitgehend in ihrer Eigenverantwortlichkeit», betont Christian Griss. Er geht allerdings davon aus, dass «die Minderheit den Mehrheitsentscheid solidarisch mitträgt».

Kirche Heiliggeist in Basel
Kirche Heiliggeist in Basel

Die Heiliggeist-Pfarrei hatte am 28. November ein Postulat an das Kirchenparlament eingereicht, mit der Aufforderung, der Allianz Gleichwürdig Katholisch beizutreten. Begründet wurde der Antrag mit der Kirchenverfassung, die der Kantonalkirche auftrage, «sich für Gleichberechtigung einzusetzen».

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Christian Griss setzt sich für die Allianz ein.
21. März 2024 | 13:00
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